Eltern-/Schülerbrief Nr. 5 im Schuljahr 2016/17

     Herr Ulrich    17. Oktober 2016    1340

Sehr geehrte Eltern und Erziehungsberechtigte,
liebe Schülerinnen und Schüler,

ein Sonntag, der seinem Namen alle Ehre machte, hat die Herbstferien abgerundet. Wir sind wieder im Schuljahr unterwegs und bis zu den nächsten Ferien ist Einiges zu tun.

An dieser Stelle will ich nur kurz berichten, dass die Frankreichfahrer wohlbehalten von ihrer Reise zurückgekehrt sind. Dazu gibt es im nächsten Eltern-/Schülerbrief einen detaillierten  Bericht.

Kurz vor den Ferien hatten wir eine große Evakuierungsübung am Standort Schulstraße. Die anwesende Feuerwehr hat bestätigt, dass alles sehr diszipliniert abgelaufen ist. Ihre Kinder haben sich vorbildlich verhalten. Für uns sind diese jährlichen Übungen ein Indikator, was alles schon gut abläuft und an welchen Stellen wir noch optimieren können. So können wir nachsteuern und sind auch für den hoffentlich nie eintretenden Ernstfall gut gerüstet.

Wie immer kurz nach den Herbstferien stehen die Rhetorik-Seminare an. Die Schülerinnen und Schüler aus dem 10. Jahrgang werden im Harz in 2 ½ Tagen von Profi-Trainern geschult, um sich bei Bewerbungsgesprächen gut präsentieren zu können. Dies wirkt sich natürlich auch positiv auf das allgemeine Verhalten aus. Natürlich ergeben sich dadurch in den nächsten 2 ½ Wochen Veränderungen im Stundenplan, da zwei Lehrkräfte die Klassen jeweils begleiten. Aber auch Ihr Kind profitiert im 10. Jahrgang davon.

Ich bitte um Ihre Unterstützung bei der Suche nach einem Appartment für unseren englischen Assistant-Teacher Adam Ahmet. Vielleicht haben Sie selber oder jemand aus dem Bekanntenkreis eine kleine Wohnung, die er bis Ende Mai 2017 bewohnen kann. (Englisch lernen inklusive). Bitte nehmen Sie Kontakt zu uns auf.

Der Hinweis von Schülern auf eine unbefriedigende Busverbindung ist nun gelöst: Hier die Originalantwort von Herrn Bude von der VLG:

Hallo Herr Ulrich,

kurz vor den Herbstferien hatten wir ja gemeinsam telefonischen Kontakt mit den Schülern zum Thema Busbelegung nach Meine. Dies haben wir ein wenig „eleganter“ gelöst und das dürfte zu dem gewünschten Erfolg führen. Auf der 196 setzen wir um 15:30 Uhr keinen Gelenkbus ein! Dafür haben wir aber den „Schnellbus“ über Zuckerallee, Zellberg bis zum SZ, Meine verlängert. Dort wechselt er auf die Linie 192 mit dem Erfolg, dass dieser Bus auch für die Kinder aus Meine, die in diesem Gebiet wohnen, attraktiv wird und die Schüler aus Wedelheine, Wedesbüttel und Grassel können im Bus sitzen bleiben. Gerade diese Personen werden auf den Bus ausweichen, da die aktuelle Jahreszeit nicht zum Umsteigen einlädt. So erwarten wir eine gleichmäßige Verteilung der Schüler auf diese beiden Fahrzeuge!

Mit freundlichen Grüßen

Henrik Bude

Betriebsleiter

Ich möchte Ihnen an dieser Stelle wieder  einen Artikel aus der Süddeutschen Zeitung präsentieren. Es geht diesmal um die Elternrolle in der Erziehung und verdeutlicht, welche hohe Verantwortung damit übernommen wird.

Ein Artikel aus der digitalen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung vom 13.10.2016

http://sz.de/1.3201947

Wissen, 13.10.2016 ,Erziehung ,Schlechte Vorbilder
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Von Werner Bartens

Eltern bekommen viele Chancen, sich zu blamieren. Besonders heikel ist es, vom Nachwuchs ein Verhalten zu fordern, sich selbst aber nicht danach zu richten. Zwar geht der Wegweiser nicht den Weg, den er zeigt – diese Haltung birgt jedoch das Risiko, dass Kinder unbarmherzig aufdecken, wenn Eltern ihrer Vorbildfunktion nicht nachkommen und sich in Glaubwürdigkeitsfallen manövrieren.

Etliche pädagogische Stolpersteine lauern beim Gebrauch elektronischer Geräte. Forscher aus den USA zeigen im Fachblatt Journal of Developmental & Behavioral Pediatrics (online) was passiert, wenn Eltern im häuslichen Umfeld ständig an Tablet oder Smartphone hängen. Gerade kommt der Vater von der Arbeit, da poppt eine Nachricht auf dem Handy auf, die E-Mail macht sich per Klingelton bemerkbar, und Vater oder Mutter müssen eben schnell einen Text verfassen. Ganz kurz natürlich.

Dabei hat der Zehnjährige gerade gefragt, ob er etwas essen kann, der Zwölfjährige beschwert sich, weil sein Bruder nicht die Sammelbilder mit ihm teilt und die Achtjährige will ihr Lego-Bauwerk vorführen. “Eltern haben oft das Gefühl, an mehreren Orten gleichzeitig sein zu müssen”, sagt die Kinderärztin und Studienleiterin Jenny Radesky von der Universität Michigan. “Sie müssen Anforderungen bei der Arbeit genügen, wollen Freundeskreis und Umfeld nicht vernachlässigen. Und all das, während sie für die Kinder Essen machen oder mit ihnen zusammen sind.”

Es ist ein ständiger Kampf, die Balance zu finden: Einerseits ist da der Wunsch, zu Hause zu sein und Zeit für die Familie zu haben, andererseits ermöglichen es die kleinen, gemeinen technischen Hilfsmittel, jederzeit und von überall auf Angebote und vermeintliche Erfordernisse zu reagieren. Die in der Studie befragten Eltern berichten übereinstimmend von starker emotionaler Anspannung und der Not, sich im Strudel von Informationsflut und Familienroutine zwischen Arbeit, Kindern und sozialem Umfeld entscheiden zu müssen. Schließlich hat man mit den elektronischen Helferlein “die ganze Welt in seinem Schoß”, wie es eine Mutter ausdrückt.

Die Mutter mit Kinderwagen starrt auf ihr Handy. Das Baby ringt um Aufmerksamkeit
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Andere Eltern erzählen, wie die mobile Kommunikation auf ihre Stimmung abfärbt. Kommt eine schlechte Botschaft von der Arbeit oder via Nachrichtenseite, reagieren Eltern verärgert und konzentrieren sich erst recht auf den Bildschirm. Die Kinder suchen nur umso stärker die Aufmerksamkeit von Vater oder Mutter, woraufhin diese – noch immer gereizter Stimmung – ihre Kinder anschnauzen.

Als Vorbild taugt ein solches Verhalten nicht. “Kinder sehen ihre Eltern ständig am Handy und denken sich: Das gehört dazu, das ist Teil der Kommunikation”, sagt Karl Heinz Brisch, Bindungsforscher an der Ludwig-Maximilians-Universität München. “Zudem ist es ja keine schöne Erfahrung, wenn plötzlich das Gespräch abgebrochen wird, weil das Gegenüber auf den Bildschirm starren muss.” Manchmal sitzt die Familie gemeinsam am Tisch, aber alle sind online beschäftigt – und die Kommunikation miteinander gerät ins Off. “Das gibt es ja sogar beim Candle-Light-Dinner im Restaurant”, hat Brisch beobachtet. “In den Pausen liegt das Handy dann neben dem Teller. Man kann nur hoffen, dass sich die beiden gegenseitig schreiben.”

Wie wichtig das Rollenmodell der Eltern für die Erziehung ist, wissen Forscher auch aus anderen Bereichen. So haben mehrere Studien jüngst gezeigt, dass Kinder dann viel Obst und Gemüse essen, wenn die Eltern mit gutem Beispiel vorangehen. Und das richtige Verhalten im Straßenverkehr nehmen Kinder eher an, wenn die Eltern nicht bei Rot über die Ampel rasen, sondern sich vorbildlich verhalten. Der klassische Konflikt, dass Jugendliche keinen Fahrradhelm mehr tragen wollen, lässt sich kaum lösen, wenn die Eltern dies nicht machen und darauf verweisen, es sich in ihrer Jugend nicht angewöhnt zu haben.

Die Ablenkung durch Smartphone oder Tablet hat jedoch wohl die gravierendsten Folgen. “Es löst bei Kleinkindern, Jugendlichen, schlicht: in jedem Alter Stress aus, missachtet zu werden”, sagt Brisch, der die Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie am Haunerschen Kinderspital leitet. “Kinder sind auf ganz feine Kommunikation angewiesen. Sie sind Super-Decoder und spüren früh, wenn Mimik und Gestik nicht zur Sprache passen oder die Antwort mit Verzögerung kommt, weil die Eltern abgelenkt sind.” Nähe, Kohärenz und emotionaler Blickkontakt sind für die körperliche wie seelische Entwicklung extrem wichtig. Fallen sie zu dürftig aus, drohen Krankheiten und psychische Störungen.
Schon Säuglinge aktivieren die körpereigene Stressachse, wenn ihre Eltern sie nicht wahrnehmen. Der Puls geht hoch, Unruhe erfasst den ganzen Körper. In einem Experiment sahen Kleinkinder die Zuwendung ihrer Mutter im Film, aber der Sprachkanal wurde zeitlich etwas zurückgesetzt. Die Kinder reagierten so gestresst, als befänden sie sich in größter Not. “Man muss sich das vorstellen wie einen schlechten Film mit miserabler Synchronisation”, sagt Brisch. “Als die Sprache dann mit dem zugewandten Verhalten in Übereinstimmung gebracht wurde, beruhigten sich die Kinder wieder und entspannten sich.” Ähnliche Reaktionen sind täglich in Bus oder Bahn zu beobachten: Eltern steigen mit Kinderwagen ein und schauen sofort auf ihr Handy. Kurz ringen die Kinder noch um Aufmerksamkeit, dann schalten sie ab und verfallen in emotionale Starre.

“Niemand erwartet, dass Eltern 100 Prozent ihrer Zeit für die Kinder aufbringen; eine gewisse Unabhängigkeit ist für deren Entwicklung sogar wichtig”, sagt Kinderärztin Radesky. “Aber bestimmte Auszeiten, zu denen niemand in der Familie online ist, sind extrem hilfreich, sei es während der Mahlzeiten, direkt nach der Rückkehr von der Arbeit oder nach dem Abendessen.” Zudem kann der Gebrauch auf bestimmte Räume beschränkt werden, sodass Smartphones im Wohn- und Kinderzimmer tabu bleiben.

Für Eltern ist es zudem erhellend, mit Hilfe von Apps wie “Moment” oder “Quality Time” herauszufinden, womit sie online ihre Zeit verbringen. Wer zu 90 Prozent damit beschäftigt ist, berufliche Mails zu beantworten oder sich auf Facebook aufzuhalten, sollte vielleicht grundsätzlich etwas an seinem Alltag ändern. Zusätzlich ist es hilfreich für Eltern, wenn sie erkennen, welche mobilen Mitteilungen den meisten Stress auslösen. Sind es beispielsweise berufliche E-Mails, sollte man sich dafür Zeiten aussuchen, wenn der Nachwuchs anderweitig beschäftigt ist. Dann kann man die Nachrichten in Ruhe verarbeiten, statt die Zeit mit den Kindern zu unterbrechen und die eigene schlechte Laune auch noch auf sie zu übertragen.

Dr. med. Werner Bartens
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Werner Bartens wurde 1966 in Göttingen geboren. Studium der Medizin, Geschichte und Germanistik in Gießen, Freiburg, Montpellier (F) und Washington D.C. (USA). ……… Er wurde vielfach mit Journalistenpreisen geehrt und 2009 als “Wissenschaftsjournalist des Jahres” ausgezeichnet. Weitere Infos: www.werner-bartens.de

Ich wünsche Ihnen weitere sonnige Herbsttage und grüße Sie ganz herzlich aus der Oberschule Ihres Kindes.
Heinz-Dieter Ulrich

Oberschuldirektor

 

Information der SLEltern-/Schülerbrief Nr. 5 im Schuljahr 2016/17




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